Blutgruppenunverträglichkeiten bei der Katze

aus Veröffentlichungen zusammengestellt von Ole-Peter Bona

Nicht mehr ganz neu aber deshalb nicht weniger aktuell ist die Kenntnis um die Blutgruppen bei Katzen. Viele Fälle von Kittensterben ohne erkennbare Ursache dürften auf eine Blutgruppenunverträglichkeit zwischen Katzenmutter und Katzenvater zurückzuführen sein. Generell sind die Blutgruppen A und B zu unterscheiden. Wie eine statistische Untersuchungsreihe aus den USA aus dem Jahr 1991 zeigt, haben von über 6000 untersuchten Katzen die Britisch KH, Cornisch Rex und Devon Rex einen Anteil von 25-50% der Blutgruppe B, die Abessinier, Heilige Birma, Bobtail, Perser, Somali, Scottisch Fold und Sphynx einen Anteil von 5 -25% Anteil der Blutgruppe B, alle anderen Rassen unter 5 % Anteil. Um es gleich vorweg zu sagen: Die Blutgruppe B ist keine Krankheit und bedeutet auch keine Beeinträchtigung der Lebensqualität dieser Katzen. Sie fällt somit ganz sicher nicht unter den Paragraphen 11b des Tierschutzgesetzes. Aber sie kann, wie schon erwähnt, Auslöser von Kittensterblichkeit ohne erkennbare Ursache sein. Die Blutgruppen der Katzen werden einfach vererbet. Der Typ A vererbt sich dominant über den Typ B. Dies bedeutet, das eine Katze vom Typ A entweder reinerbig (Gen AA) oder mischerbig (Gen AB) sein kann, eine Typ B Katze aber nur reinerbig (Gen BB) sein kann. Wie die Diagramme zeigen, werden alle Kitten aus einer Verpaarung mit einer reinerbigen Katze vom Tpy A (AA) mit einer Katze vom Typ B (BB) alle vom Typ A sein, jedoch alle mischerbig (AB) (Abbildung 1). In Abbildung 2 wird nun eine mischerbige Katze vom Typ A mit einer Katze vom Typ B verpaart. Hier werden 50% aller Kätzchen (rein statischtisch) mischerbig vom Typ A und 50% vom Typ B sein. Daran ist bisher überhaupt nichts Aufregendes! Auch bei Menschen gibt es unterschiedliche Blutgruppen und auch hier ist dies nicht besonders aufregend. Von Bedeutung wird die Blutgruppe bei Bluttransfusionen und bei den Katzen zusätzlich durch die Muttermilch in den ersten 2 Tagen. Die Blutgruppen unterscheiden sich an der Oberflächenstruktur der roten Blutkörperchen. Im Körper der Katze bilden sich (wie auch beim Menschen) Antikörper gegen die jeweils andere Blutgruppe. Diese Antikörper können die roten Blutkörper der jeweils anderen Blutgruppe verklumpen oder auflösen. Diese Antikörper wirken besonders stark bei Katzen des Typ B. Solange also kein Blut vermischt wird, besteht auch keine Gefahr für die Gesundheit oder gar des Lebens. Bei den Katzen gibt es zwei gefährliche Lebensabschnitte wobei sich das Blut vermischen kann. Da ist zu einem der Geburtsvorgang an sich: Über die abgetrennte, aber noch nicht geschlossene Nabelschnur kann das Blut der Mutter sich mit dem des Kitten vermischen. Zum zweiten ist es die schon erwähnte Muttermilch. Wie jeder Züchter weiß, ist die Muttermilch (Kolostrum) besonders in den ersten 2 Tagen nicht nur sehr energiereich, sondern auch mit allen Antikörpern versehen, die das ansonsten völlig ungeschützte Kitten vor Infektionen schützen soll. Bei der Verpaarung einer Katze vom TypB und einem Kater vom Typ A können bei gesund geborenen Kitten, die die Blutgruppe des Vaters (A) besitzen in solchen Fällen innerhalb von Stunden bis Tagen zu folgenden Anzeichen für eine Erkrankung auftreten: Von Bedeutung ist es ebenfalls, daß Katzen mit der Blutgruppe B deutlich stärkere Antikörper ausbilden gegen die roten Blutkörperchen der Blutgruppe A als umgekehrt. Daher sind besonders die Kitten mit der Blutgruppe A gefährdet (vom Vater), deren Mutter selber die Blutgruppe B hat!

Nicht alle Kitten eines Wurfes müssen deutlich erkranken!

Was können wir als Folge dieser Blutgruppenunverträglichkeit tun?