Homöopathie
Bei der Homöopathie handelt es
sich um ein naturgemäßes Heilverfahren, bei dem Körper und Seele als
Ganzheit betrachtet werden. Als ihr Begründer gilt der Arzt Dr. Samuel
Hahnemann, der vor über 180 Jahren lebte und wirkte. Sie basiert auf dem
Grundsatz, daß Ähnliches mit Ähnlichem behandelt wird. Dazu ein Beispiel:
Chinarinde bewirkt, wenn man sie ißt, eine fieberhafte Erkrankung. Sie wird
aber in Form von Chinin bei fieberhaften Erkrankungen mit gleicher Symptomatik
gegeben. Man könnte also sagen, es finde eine Art von aktiver Immunisierung
statt, der Körper erhält Reize und bildet Abwehrstoffe bzw. entwickelt
Widerstandskraft. Damit wird die Krankheit geheilt.
Bei dieser Wirkungsweise ist auch
verständlich, daß man eine sogenannte Erstverschlimmerung als positiv
ansieht, zeigt sie doch durch sich verstärkende Symptome an, daß das
entsprechende Mittel richtig gewählt ist und wirkt. Danach setzt die
Besserung ein. Sowohl Verschlimmerung als auch deutliche Besserung sind ein
Fingerzeig, daß das Mittel nicht mehr weiter benötigt wird.
MAN DARF ALSO NIE NACH DEM
GRUNDSATZ VERFAHREN, DASS GUTES IN GRÖSSERER MENGE NOCH BESSER HILFT!
Zur Herstellung homöopathischer
Medikamente bedient man sich Substanzen pflanzlichen, tierischen und
mineralischen Ursprungs, die in der Natur vorkommen und von denen manche
giftig sind. Die Grenze zwischen Gift und Heilmittel wird von der Dosierung
bestimmt, z.B. sind bekanntermaßen Fingerhut (Digitalis) und Tollkirsche
(Belladonna) tödlich giftig, aber in geringster Menge, also in homöopathischer
Dosis, äußerst wirksame Medikamente. Dazu wird die Ursprungssubstanz immer
weiter verdünnt und auf eine bestimmte Weise verschüttelt, was man
potenzieren nennt. Die Höhe der Verdünnung wird ausgedrückt durch
Buchstaben und Zahlen, die dem Namen der Substanz beigegeben werden. Geringer
verdünnt sind die D-, stärker dann die C-Potenzen, und schließlich gibt es
noch sogenannte Hochpotenzen, wo nur noch die Information heilend wirkt. Die
niedrigen Potenzen wirken vor allem auf die gröberen Schwingungsebenen des Körpers
und müssen mehrmals gegeben werden, z.B. dreimal täglich oder öfter.
Bei den höheren Potenzen reicht schon eine Gabe, sie erreicht feinere
Schwingungsebenen, und die Wirkung hält länger an. Man bekommt die
Medikamente in Globuli (Globulus = das Körnchen), in Tabletten und in
Tropfen. (Von letzteren ist bei Tieren abzuraten, da sie Alkohol schlecht
vertragen.) Sie werden am besten über die Mundschleimhaut aufgenommen. Daher
kann man Globuli auf die Zunge oder in die Lefzen geben, man kann sie aber
auch in ein paar Tropfen Wasser auflösen und dem Tier mit einer kleinen
Einwegspritze ins Maul spritzen. Mit Tabletten verfährt man ebenso. Die Dosis
beträgt bei einer Gabe ca. fünf Globuli, eine Tablette oder fünf Tropfen.
Wann ist Homöopathie angezeigt?
IMMER!
Ein homöopathischer Tierarzt kann
mit ihrer Hilfe fast jede Krankheit heilen oder bessern, und sie ist sehr
wirksam bei Verhaltensstörungen.
Dazu müssen ihm möglichst viele
Symptome zur Verfügung stehen, d.h. der Besitzer muß sein Tier gründlich
kennen und scharf beobachten, denn die Symptome führen zum Mittel und nicht
die Diagnose. Daraus folgt, daß nicht immer das gleiche Mittel bei gleicher
Erkrankung gegeben werden darf. Der Charakter des Tieres und sein Verhalten
entscheiden über die Auswahl desselben.
Aus diesem Grund muß hier ganz
deutlich betont werden, daß man auch bei der Anwendung der Homöopathie sich
den Tierarzt nicht ersparen kann!
Es folgen nun ein paar grobe
Hinweise zu bestimmten, häufig passenden Arzneien, die auch für die erste
Hilfe angewendet werden können:
Für Verletzungen, Unfälle und
Schock sollte man ARNIKA D 6 in seiner Hausapotheke haben, es kann
sogar die ersten vier Mal viertelstündlich gegeben werden, dann in längeren
Zwischenräumen.
Bei Milben und Ohrentzündungen
hat sich CALENDULA tinktur bewährt, ein- bis zweimal täglich ins Ohr
geträufelt.
Den gefürchteten Katzenschnupfen
kann man bei den ersten Anzeichen mit einigen Gaben ACONITUM D 6
kupieren. In der zweiten Phase hilft dann BELLADONNA D 4 - 6.
Ferner sollten in der Hausapotheke
nicht fehlen LEDUM D 4, das bei Stichwunden hilft, und APIS D 3
gegen Insektenstiche (beides auch bei Menschen anwendbar).
Zum Schluß folgt ein Zitat aus
einem Buch, das wir denen, die mehr wissen und sich auf die Homöopathie
einlassen wollen, in der Folge ans Herz legen möchten:
DIE HOMÖOPATHIE
IST WEDER SCHNELL NOCH LEICHT ERLERNBAR!
H. G. Wolff:
Unsere Katze - gesund durch Homöopathie
Sonntag Verlag Stuttgart ISBN 3-87758-261-3
Empfehlenswert ist auch - für
alle Tiere -
Barbara und
Michael Rakow: Bewährte Indikationen der Homöopathie in der Veterinärmedizin
Johannes Sonntag, Verlagsbuchhandlung Regensburg ISBN
3-87758-053-X